Hoch hinaus: Herausfordernde Projekte am Flughafen München
Trassenbau und Nachrichtentechnik an der Erweiterung von Terminal 1
Wir sind stolz, auf eine lange und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Flughafen München zurückblicken zu können: Seit mehreren Jahrzehnten und schon am ehemaligen Standort in München Riem war dort unsere Expertise in der Elektrotechnik gefragt. Seit seiner Eröffnung im Jahr 1992 ist der neue Flughafen München stetig gewachsen.
Steckbrief
Der Auftrag
Erweiterung des Terminals 1 am Flughafen München
Zeitraum
- April 2023 – September 2024 (Trassenbau)
- Juli 2023 – Juli 2025 (Nachrichtentechnik)
Interessante Zahlen und Fakten aus der Nachrichtentechnik
- Ca. 110 Stück Netzwerk und Rangierverteiler 42HE
- Ca. 400 Stück CU Kleinverteiler (TSAV)
- Ca. 50 Stück LWL Kleinverteiler
- Ca. 80 Stück LWL 3HE Baugruppenträger
- Ca. 500 Stück Einschub für 3HE Baugruppenträger
- Ca. 50 Stück Spleißgehäuse
- Ca. 1.000 LSA Plus Montagewannen
- Ca. 10.000 LSA Plus Trennleisten
- Ca. 2.000 Stück Rangierkabel RJ45
- Ca. 10.000 Stück Rangierungen Zweidraht
- Ca. 6.000 Stück Fusionspleiß
- Ca. 5.000 Stück Datenports
- Ca. 12.000 Stück Kabelmerker
- Ca. 1.500m Kabelwannen und Gitterrinnen
- Ca. 10.000m Rohre
- Ca. 2.500m Erdungsleitungen
Bauträger
Flughafen München GmbH
Projektbeschreibung
Derzeit wird Terminal 1 um einen neuen Flugsteig erweitert, der inklusive dem Ein- und Ausgangsbereich in Modul B eine Gesamtfläche von 95.000 Quadratmeter aufweist. Auf diese Weise wird zusätzlicher Platz für sechs Großraum- oder zwölf kleinere Flugzeuge geschaffen. Bei diesem Projekt kommt die Bachner Group ins Spiel: Für die umfangreiche Erweiterung des Terminal 1 sind wir mit dem Bau der Kabeltrassen sowie mit der Nachrichtentechnik beauftragt worden.
Kabeltrassen als Grundstein für die Versorgung
Seit April 2023 läuft das Projekt Trassenbau, das von den beiden Projektleitern vor Ort, Terence Woll und Simon Treffler, betreut wird. Wir haben einen vollumfänglichen Auftrag und sind für Planung, Ausführung, etwaige Anpassungen und schließlich für die Endübernahme verantwortlich. Auf sechs Stockwerken gibt es jede Menge Trassen und Rinnen zu verlegen: Insgesamt werden bis zum voraussichtlichen Projektende bis September 2024 rund 50 Kilometer gebraucht werden.
Vorausschauende Planung ist zentral
Doch das Projekt Trassenbau birgt die ein oder andere Herausforderung. Denn bei der hohen Anzahl an Kabeln für Energie, Signal- oder Frequenzübertragung, die für den Erweiterung des Terminal 1 benötigt wird, müssen auch die Kabeltrassen dementsprechend ausgewählt und verlegt werden. „Die Schwierigkeit ist, dass einige der Trassen übereinander verlegt werden, damit die verschiedenen Gebäudeteile versorgt werden können“, sagt Projektleiter Terence Woll. „Doch wegen des Durchmessers der einzelnen Kabel sowie ihrer schieren Menge müssen wir darauf achten, dass die Trassen den richtigen Abstand zueinander haben – sonst stoßen die Kabel an die darüberliegende Trasse an oder passen gar nicht erst hinein.“
Volle Konzentration in der Nachrichtentechnik
Für die Versorgung im Bereich Nachrichtentechnik ist unser Dingolfinger Kollege Helmut Kiermeier verantwortlich. Im Zeitraum zwischen Juli 2023 und Juli 2025 gilt es, 50 Verteilerräume mit Bodentrassen, Doppelböden, Gitterrinnen und Verteilern auszustatten und die Kabel dementsprechend im gesamten Gebäude zu verlegen, anzuschließen und zu messen. Schon allein der Hauptverteilerraum weist beeindruckende Dimensionen von 5,5 Meter auf 20 Meter auf. In Summe werden im Erweiterungsbau rund 35.000 Meter Glasfaserkabel, 300.000 Meter Datenkabel und 100.000 Meter mehrpaarige Kabel benötigt.
Bei Letzteren sind die unterschiedlichsten Typen vertreten: Von Telekommunikationskabeln mit zehn Doppeladern (DA), über 20 DA und 50 DA bis hin zu solchen mit 100 DA ist hier alles zu finden. Gerade beim Auflegen der Kabel mit 100 DA ist Konzentration gefragt. „Ein Kabel mit 100 DA besteht aus zehn Grundbündeln, wobei das Zählbündel rot umbunden ist. Beim Auflegen des Kabels geht es jetzt darum, ob es sich um ein ankommendes oder ein abgehendes Kabel handelt“, erklärt Projektleiter Helmut Kiermeier. Auf das Kabel blickend müssen abgehende mehrpaarige Kabel gegen den Uhrzeigersinn gezählt werden, ankommende dagegen im Uhrzeigersinn. Da ist volle Konzentration gefragt!
Alles in allem sei das Projekt sehr komplex. „Hier ist Teamwork wichtig, damit wir immer alle übergreifenden Aspekte im Blick behalten – meine Kollegen aus Dingolfing, allen voran mein Bauleiter Dimitar Kopanarov, sind hier eine große Unterstützung“, sagt Kiermeier.
Sicherheit geht vor
Der Flughafen ist ein hochspannendes Arbeitsumfeld – doch er bringt auch einige einzigartige Rahmenbedingungen mit sich. Damit unsere Mitarbeitenden Zutritt zum Sicherheitsbereich des Flughafens München erhalten, müssen sie sich einer Zuverlässigkeitsüberprüfung durch die zuständige Luftsicherheitsbehörde unterziehen. „Diese Überprüfung dauert aber ihre Zeit, sodass Kolleg*innen nicht von heute auf morgen hier arbeiten können. Die notwendigen Unterlagen beantragen wir daher möglichst früh – so kommt es zu keinen Verzögerungen“, sagt Bereichsleiter Peer Uhlemann.
Hier geht was vorwärts!
Insgesamt sind sich die drei Projektleiter einig: Mit dem Flughafen München besteht eine solide Zusammenarbeit. Es sei Interesse da, dass alle offenen Fragen geklärt werden, damit die anstehenden Aufgaben auch erledigt werden können. Das erleichtere die Arbeit ungemein und dem umfassenden Probebetrieb im Jahr 2025 steht nichts mehr im Wege. Dann warten auf die Passagiere im Erweiterungsbau des Terminal 1 nicht nur Ankunft und Abflug sowie Sicherheits- und Passkontrollen, sondern auch hochwertige Einzelhandelsgeschäfte und Gastronomie. Wir sind bereits gespannt, wie das fertige Gebäude aussehen wird und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit dem Flughafen München.